Schwere Auswärts-Aufgabe in Simbach
Das Warten hat ein Ende: Nach mehr als sechs Monaten Corona-Zwangspause starten die Handballherren des TSV Mainburg in die Landesligasaison 2020/21. Die kommende Saison birgt nicht nur im Hinblick auf die erwähnte, ungewohnt lange, „Sommerpause“ einige Überraschungen, zusätzlich wechseln die Handballer aus der Hallertau auch von der Landesliga Nord in die Schwesterliga Süd. Und als wären die Herausforderungen auf dem Spielfeld damit nicht genug, so müssen sich Spieler, Offizielle und auch die Fans zusätzlich noch auf diverse Corona-Sonderregeln einstellen, die es erst einmal schwierig machen, auch die eigenen Unterstützer mit in fremde Hallen zu bringen. In der Süd-Liga haben sich viele Vereine dazu entschlossen, zumindest in der „Probezeit“, also in den ersten Spielen mit den neu erstellten Hygienekonzepten, solidarisch auf Gästefans zu verzichten. „Wir haben bereits mit den Simbachern telefoniert und nachgefragt, wie sie das Thema „Zuschauer“ in der Halle sehen und waren dann gemeinsam der Meinung, dass, vor allem in den ersten Spielen unter Coronabedingungen, aus Sicherheitsgründen, auf Gästefans verzichtet werden sollte.“, so Neu-Vorstand Fabian Kuhns über die erste Auswärtsfahrt seines Landesligateams. „Da geht die Gesundheit jedes einzelnen einfach vor und wenn sich die Konzepte nach ein paar Spielen bewährt haben, dann sehen wir weiter.“, „safety first“ ist hier die klare Anweisung aus der Führungsebene.
Doch trotz all dem Trubel um das Thema „Pandemie, Infektionsschutz und Hygienekonzept“ gibt es zumindest sportlich positives aus den Mainburger Lagern zu berichten: „Wir sind kadertechnisch so breit aufgestellt wie viele Jahre nicht mehr und durch die Verstärkung auf unserer rechten Angriffsseite mit unserem Linkshänder, Henry Claussen, bekommen wir eine ganz neue Qualität bei unseren Spielzügen.“, schwärmt Chefcoach Hadzidulbic von den neuen Möglichkeiten, die sich für sein Team ergeben. Trotzdem betont der Strippenzieher des Landesligateams, dass noch nicht alles optimal aufeinander abgestimmt sei und dass einigen Spielern die ein oder andere Trainingseinheit mehr nicht geschadet hätte: „Die Vorbereitung war durch die besonderen Umstände für uns auch eine große Herausforderung und durch die vielen Terminverschiebungen war die Trainingsbeteiligung häufig nicht ganz perfekt, aber ich bin zuversichtlich, dass wir die kleinen Abstimmungsprobleme im Angriff durch unsere hervorragende Abwehrarbeit kompensieren können.“, so Hadzidulbic weiter.
Zurück zu alten Stärken
Wie vom Cheftrainer bereits angesprochen, scheinen die TSV-Handballer den Fokus wieder vermehrt auf einen starken Abwehrverband zu legen und so wurde als Ziel für die neue Saison nicht etwa ein bestimmter, finaler Tabellenplatz ausgegeben, vielmehr wollen die Jungs um Kapitän Marius May den Fokus auf die Defensivarbeit legen: Unter 21 Gegentore – das soll am Ender der Saison in der Statistik stehen. Alles andere ergäbe sich dann von selbst, betont Hadzidulbic selbstbewusst. Für ein wahres Abwehrbollwerk hat der Bosnier definitiv die passenden Optionen, so stehen mit Jan Klaus, Lukas Schmargendorf und Moritz Berndl gleich drei Spieler mit einem Gardemaß von zwei Metern zur Verfügung und mit Max Heim, Marius May, Christoph Würfl und Henry Claussen, die allesamt ebenfalls an der Hundertkilo-Grenze kratzen, sind die Mainburger zumindest körperlich so präsent wie lange nicht. Ganz besonders freut sich Hadzidulbic ebenfalls über den erneuten Einsatz von Abwehrspezialist Alexander Rieder, der sich trotz beruflicher Verpflichtungen wieder in den Dienste „seiner“ Jungs stellt. Auch Michael Fischbäck feiert sein Comeback in der „Ersten“ nach einem Jahr beruflich bedingter Pause.
Härtetest in Simbach
Das erste Spiel der neuen Saison bestreiten die Mainburger, wie eingangs erwähnt, gegen den letztjährigen Tabellenelften der Landesligastaffel Süd, den TSV Simbach, was auch gleichzeitig eine der weitesten Auswärtsfahrten bedeutet. Die Vorfreude auf die lang ersehnte Handballsaison ist da aber eindeutig größer als der Unmut über die lange Anreise – außerdem sind die Erinnerungen an die letzten Partien gegen Simbach durchweg positiv, damals ließ man mit einer überragenden Abwehr nur 18 Gegentore zu – und so reisen die Mainburger mit breiter Brust an die österreichische Grenze. Hadzidulbic will seine Mannschaft „perfekt“ auf den Gegner einstellen und kann kadertechnisch fast aus dem Vollen schöpfen: Bis auf Nachwuchstalent Ludwig Kallmünzer (Zehenbruch) stehen ihm 16 Mann zur Verfügung. Anpfiff in Simbach ist um 18 Uhr.