26:25 Erfolg in Michelfeld – Damen und Herren II mit Kantersiegen
Nervenschwachen Fans sind die Auftritte der Mainburger Landesligahandballer aktuell nicht zu empfehlen. Schafften Sie vor Wochenfrist noch in letzter Sekunde den Ausgleichstreffer bei der HSG Lauf, so gelang ihnen am letzten Sonntag der Siegtreffer bei dem zuvor zuhause noch ungeschlagenen Aufsteiger, SV Michelfeld, 3 Sekunden vor Schluss. Mit diesem knappen Erfolg hat man jetzt nach 7 Spielen (davon deren 5 auswärts) 11:3 Punkte auf dem Konto und liegt in der Tabelle hinter dem führenden ASV Cham (13:1) und dem punktgleichen TSV Roßtal auf Platz 3.
Die personell eh nicht gerade breit aufgestellten Mainburger mussten zudem noch auf Max Heim und Alex Rieder verzichten, so dass man die lange Reise nach Unterfranken mit nur 2 Wechselspielern antreten musste. Der Aufsteiger aus dem handballverrückten Ortsteil von Marktsteft im Kitzinger Land lag vor der Partie mit 6:6 Punkten im Mittelfeld der Tabelle und hatte wie erwähnt seine Punkte alle zuhause vor den eigenen Fans geholt. Und zu diesen Fans muss noch eines gesagt werden. Sie sorgen in der rappelvollen Halle für eine unglaubliche Stimmung und eine tolle Atmosphäre, verhalten sich aber im Vergleich zu manch anderen Fans keinesfalls feindselig oder beleidigend gegenüber den gegnerischen Spielern oder den Unparteiischen, was auch einmal erwähnt werden sollte. Und auf diese Stimmung in der Halle freuten sich alle Mainburger Spieler und sie sollten nicht enttäuscht werden. Von Anpfiff an herrschte eine Lautstärke, dass man kaum das eigene Wort verstand und die Begegnung tat in Folge ihr Übriges dazu, dass diese Stimmung bis zur letzten Sekunde immer mehr zunahm. Von Beginn an war es ein Spiel auf Augenhöhe, zwar lagen die Gastgeber während der gesamten ersten 30 Minuten immer mit 1 maximal 2 Treffern in Front, aber die TSV`ler ließen sich nicht abschütteln und blieben permanent dran. Speziell Boris Covic auf Mainburger Seite war an diesem Nachmittag regelrecht „on fire“ und von der gegnerischen Abwehr kaum zu halten. Letztendlich erzielte er mit 14 Treffern über die Hälfte der Mainburger Tore und war klar der „Man of the Match“. Mit dem Spielstand von 13:13 ging es in die Halbzeitpause und waren die ersten 30 Minuten schon spannend, so sollten die zweiten 30 nochmals 1 Schippe drauflegen.
Die Hadzidulbic-Schützlinge erwischten auch gleich den etwas besseren Start in diese zweite Hälfte und lagen bis zum 16:15 dann selbst ein paar Mal in Front, aber dann wiederholte sich das Spiel aus Halbzeit 1. Angeführt von ihrem Spielertrainer Maximilian Häckner, der immer wieder seinen starken Kreisläufer, Dominic Faustmann oder den beidhändig werfenden Rückraumspieler, Marius Olbrich, geschickt in Szene setzte, legten die Hausherren bis zur 53ten Minute immer einen Treffer vor, den Marius May und Co. zumeist postwendend wieder ausglichen. Dann aber ließen sich die Hallertauer durch ein paar zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen kurzfristig aus dem Tritt bringen und plötzlich stand es in der 57ten Minute 25:23 für die Gastgeber und die Halle glich einem Tollhaus. Aber scheinbar hatte sich die Mentalität und Einstellung der Mainburger Mannschaft noch nicht bis Michelfeld rumgesprochen, denn anstatt die Köpfe hängen zu lassen, kam die berühmte „jetzt erst recht“ Reaktion der TSV`ler. Der nicht zu bremsende Boris Covic und Lukas Schmargendorf glichen bis zur 58ten Minute wieder aus und die Nerven aller Beteiligten wurden bis zum Zerreißen strapaziert. Beide Teams hatten mehrmals die Chance in Führung zu gehen, scheiterten aber entweder am Pfosten oder am jeweiligen Torhüter. Ca. 20 Sekunden vor Schluss kam man aber nochmals in den Angriff, Lukas Schmargendorf setzte sich auch durch, traf aber wieder nur den Innenpfosten, den Abpraller schnappte sich aber Ludwig Kallmünzer gedankenschnell und versenkte ihn unter dem Jubel aller Mainburger Spieler und Fans fast mit dem Schlusspfiff.
Es ist einfach nur Wahnsinn, was dieses Team leistet und welche Mentalität diese Mannschaft hat, so der fix und fertige Torwartbetreuer Sigi Weingartner nach dem Schlusspfiff. Der Mainburger Coach wollte aber auch noch einmal seinen überragenden Spieler, Boris Covic, herausheben. Was Boris heute gezeigt hat war schon absolute Extraklasse, er war heute der Garant unseres Sieges, so Hadzidulbic.
Aufstellung/Tore: Hannes Möser, Nico von Horst, Florian Möser, Dominik Joekel (1/1), Lukas Schmargendorf (2), Christoph Würfl, Boris Covic (14/5), Marius May (4), Ludwig Kallmünzer (1) und Dominik Abeltshauser (4)
Aber auch die beiden anderen Teams der Handballabteilung die an diesem Wochenende im Einsatz waren, gestalteten ihre Spiele erfolgreich.
Die Herren II bleiben in der Bezirksklasse weiterhin ungeschlagen und fegten die DJK Rohrbach mit einer 38:17 Packung aus der MS-Halle. Und auch die Damen bleiben weiterhin auf Erfolgskurs. Beim Trainerdebut vom neuen Coach Bertram Pfaller, gelang ihnen ein vor allem in Halbzeit 2 überzeugender und auch in der Höhe verdienter 27:15 Erfolg gegen Waldkraiburg, was zugleich den Sprung auf Platz 2 der Bezirksligatabelle bedeutet.