Mainburgs Handballer mit Last-Minute Sieg beim ersten Heimauftritt

22:21 gegen die HSG Fichtelgebirge – perfekter Saisonstart mit 2 Siegen

Das war mal wieder nichts für schwache Nerven, was die Mainburger Landesligatruppe ihren zahlreichen Fans in der rappelvollen MS-Halle bot. Gegen das ambitionierte Team der HSG Fichtelgebirge (Spielgemeinschaft der Teams aus Wunsiedel und Marktredwitz), die nach Platz 3 in der Vorsaison in dieser Spielzeit nach eigener Aussage den Aufstieg in die Bayernliga anstreben, gelang ein schwer erkämpfter 22:21 Erfolg bei dem der Siegtreffer erst 30 Sekunden vor Schluss fiel.

Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt vor Wochenfrist mit dem Sieg beim ewigen Rivalen MTV Ingolstadt, ging die Hadzidulbic-Truppe mit großem Selbstvertrauen in die Partie gegen den vermeintlichen Favoriten. Bei der Heimspielpremiere wollte man unbedingt nachlegen und dem Aufstiegsaspiranten aus dem bayerischen Norden wie schon beim Heimspiel in der Vorsaison beide Punkte abjagen. Und es begann genauso wie man es sich auf Mainburger Seite erhofft hatte. Die 1:0 Führung der Gäste konnte man schnell ausgleichen und aufbauend auf eine klasse Abwehrarbeit und einen Hannes Möser im Tor der an seine starke Leistung aus dem Ingolstadt Spiel nahtlos anknüpfte, erspielte man sich bis zur 14ten Minute eine 5:1 Führung. Anschließend kamen die Gäste langsam besser ins Spiel und es entwickelte sich eine rassige Partie auf Augenhöhe. Bis zum 10:6 nach 25 Minuten hielten die TSV`ler ihren 4-Tore Vorsprung, mussten dann aber noch bis zum Pausenpfiff des Schiedsrichtergespanns Krämer/Mund zwei Gegentreffer hinnehmen, so dass beim Stand von 10:8 die Seiten gewechselt wurden.

Beim Pausentee schien es als hätte der Mainburger Coach die richtigen Worte gewählt, denn Boris Covic und Marius May stellten mit 2 Treffern schnell wieder den alten Abstand her. Aber in der Folge kam es dann zu einem leichten Bruch im Mainburger Spiel, die Angriffe wurden nicht mehr so zielstrebig vorgetragen wie zuvor und auch in der Abwehr schlichen sich im Gefühl der sicheren Führung mehr und mehr Fehler ein. Zwar lag man nach 40 Minuten immer noch mit 3 Treffern in Front (15:12), aber in der Folgezeit witterten die Spieler von Trainerfuchs Vladimir Haber, seines Zeichens ehemaliger Silbermedaillengewinner bei der Olympiade in München, Morgenluft. Immer mehr schrumpfte der Vorsprung der Hopfenstädter und beim 16:16 nach 46 Minuten musste man erstmals den Ausgleichstreffer hinnehmen. Insbesondere ein Spieler stach in dieser Phase bei den Gästen heraus, der baumlange Rückraumspieler Johannes Wippenbeck war von der Mainburger Abwehr einfach nicht zu halten und erzielte allein 7 seiner letztendlich 8 Treffer in Halbzeit 2. Und es kam noch schlimmer, plötzlich lag man mit 2 Treffern im Rückstand und es drohte die erste Heimniederlage nach mehr als 8 Monaten. Doch Mainburgs Coach regierte. Er nahm beim Stand von 17:19 aus Sicht der TSV`ler eine Auszeit, beruhigte seine Spieler und erinnerte sie daran wieviel verloren geglaubte Spiele man in den letzten 10 Minuten bereits wieder gedreht hatte. Außerdem gab er Hannes Möser im Tor ein paar Minuten Pause und der eingewechselte Nico von Horst konnte sich im Anschluss auch gleich mehrmals auszeichnen. Die Auszeit zeigte Wirkung, zwar konnten die Gäste ihren 2-Tore Vorsprung bis zur 57ten Minute halten, aber der Mainburger Kapitän Marius May konnte mit 3 Toren in Folge den Rückstand postwendend wieder verkürzen. 2 Minuten vor Ende handelte sich die HSG Fichtelgebirge dann noch eine 2-Minuten Zeitstrafe ein und plötzlich waren wieder die Gastgeber am Drücker. Die Überzahlsituation ausnutzend sorgte Youngster Dominik Joekel für den umjubelten 21:21 Ausgleich und auch den folgenden Gegenangriff der Gäste konnte man unterbinden, so daß man sogar noch einmal die Chance bekam die Partie komplett zu drehen. Wieder wurde die Überzahlsituation über einen Außenspieler genutzt. Dieses Mal war es Florian Möser auf Rechtsaußen der 30 Sekunden vor Schlußpfiff seine Chance nutzte und unter dem Jubel der Fans zur erneuten Führung einnetzen konnte. Der Gästetrainer reagierte sofort, nahm nochmal eine Auszeit um seinem Team den letzten Spielzug zu diktieren, aber es sollte nichts mehr nutzen, ein technischer Fehler beendete den Angriff und anschließend war es nur noch Jubel pur auf Mainburger Seite.

Das Ergebnis heute zeigt den Charakter meiner Mannschaft, sie glaubt bis zum Schlußpfiff an sich und was Einstellung und Moral betrifft geht es einfach nicht besser, wir haben heute gegen eines der besten Teams der Liga gewonnen und den Sieg vor Wochenfrist beim MTV Ingolstadt bestätigt, so der aufgewühlte und überglückliche Mainburger Coach.

Aufstellung/Tore: Hannes Möser, Nico von Horst (Tor), Florian Möser (2), Dominik Joekel (2), Lukas Schmargendorf, Christoph Würfl, Alex Rieder, Boris Covic (6), Marius May (6), Max Heim (1) und Dominik Abeltshauser (5/1)