Mainburgs Handballer zerlegen förmlich den Tabellenführer

37:20 gegen den ASV Cham überragende Mannschaftsleistung

Das was sich da am vergangenen Samstagabend in der MS-Halle abgespielt hat, hätten wohl nicht einmal die größten Optimisten im Mainburger Lager zu träumen gewagt. Dass man nach sieben sieglosen Spielen in Folge ausgerechnet gegen den Ligaprimus aus Cham den Befreiungsschlag schafft und dabei mit dem 37:20 den höchsten Sieg der jüngeren Mainburger Landesligageschichte landet, ist absolut bemerkenswert. Dass man durch diesen Kantersieg die Freunde vom TV Roßtal zum neuen Tabellenführer der Landesliga gemacht hat, war dabei nur ein positiver Nebenaspekt.

Vor der Partie hatte man ja im Mainburger Lager die letzten Spiele aufgearbeitet und analysiert und irgendwie spürte man bereits vor dem Anpfiff das jeder einzelne bis in die Haarspitzen motiviert war um die Trendwende einzuleiten. Ein Übriges tat dann noch die Vorschau zu diesem Spiel aus dem Chamer Lager, in dem sie sich selbst als das handballerisch klar bessere Team bezeichneten. Ein weiterer positiver Aspekt auf Mainburger Seite war das erstmalige Auflaufen nach über 10 Monaten Pause von Jan Klaus sowie die Tatsache, dass es mit Christian Köpp, einen oberligaerfahrenen Spieler aus Mönchengladbach, aus beruflichen Gründen für ½ Jahr nach Ingolstadt verschlagen hat und er in dieser Zeit sicherlich der Mannschaft weiterhelfen wird.

Gegen den Tabellenführer aus Cham, der bis auf Tomas Soukup in Bestbesetzung antrat, verliefen die ersten 10 Minuten noch ziemlich ausgeglichen (4:4 Zwischenstand), aber schon zu diesem Zeitpunkt bemerkten die Fans in der prall gefüllten „Hölle Hallertau“ dass hier eine ganz andere Mannschaft als zuletzt auf der Platte stand. Jede gelungene Aktion, sei es ein gehaltener Ball vom Torwart, ein Block des gegnerischen Wurfs oder ein erzieltes Tor wurde von allen Spielern und Betreuern gefeiert und jeder pushte sich und seinen Mitspieler zu noch mehr Einsatz. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wurde auch den Gästen bewusst, dass es wohl nicht so einfach werden würde wie nach ihrem 31:20 Hinspielsieg gedacht und ihnen ein heißer Tanz bevorsteht. Das Selbstvertrauen auf TSV Seite kehrte mehr und mehr zurück, waren es zu Beginn des Spiels Boris Covic und Dominik Joekel die abwechselnd die ersten 6 Mainburger Treffer erzielten, kam ab der 15ten Minute die Zeit von Dominik Abeltshauser, alleine 9 seiner insgesamt 14 Treffer erzielte der Mainburger Spielmacher in den 15 Minuten vor der Pause. Bis zur 20ten Minute hatten sich die Hadzidulbic-Schützlinge bereits einen 11:6 Vorsprung erzielt und die Mannschaft spielte sich im weiteren Verlauf in einen förmlichen Rausch. Der jetzt für Hannes Möser ins Tor gewechselte Nico von Horst erwischte einen Sahnetag und hielt richtig klasse. Der erste Auftritt von Jan Klaus unter dem Jubel der Fans, zeigte wie wichtig er für das Team ist und auch das Auftreten von Chris Köpp nach nur 2 Trainingseinheiten mit der Mannschaft und einem halben Jahr Handballpause, zeigte welch guter Handballer er ist. Der Ligaprimus aus der Oberpfalz wusste nicht mehr wie ihm geschah, es gelang nichts mehr und auf jede ihrer Aktionen hatten Marius May und Co. die bessere Antwort. Bis zum Halbzeitpfiff des sehr gut leitenden Schiedsrichtergespanns Büchlmeier / Stark lagen die TSV`ler mit unglaublichen 19:11 Treffern in Front. Aber einige unter den Mainburger Fans trauten dem ganzen immer noch nicht so richtig. Zu schwankend waren die Leistungen der TSV`ler zuletzt. Jedoch war in der Mainburger Kabine von Zweifel nichts zu spüren, im Gegenteil jeder brannte darauf möglichst schnell wieder aufs Spielfeld zu kommen um da weiter zu machen, wo man vor der Pause aufgehört hatte. Und tatsächlich machten die Mainburger da weiter und wie. Nach dem 19:11 Pausenstand gelang ihnen ein sage und schreibe 10:0 Lauf in den nächsten 15 Minuten, in denen die Chamer förmlich überrollt wurden. Auf Mainburger Seite gelang so gut wie alles und erst das 29:12 durch den Chamer Altstar Petr Tahovsky beendete den Mainburger Lauf. Aber trotz dieses gewaltigen Vorsprungs liessen es die TSV`ler die letzten 15 Minuten nicht schleifen. Zu viel Spaß hatten sie an diesem Spiel und der letztendliche 37:20 Kantersieg zeigt deutlich die Kräfteverhältnisse an diesem Abend auf.

Meine Mannschaft hat heute alles umgesetzt was wir uns vorgenommen haben und trotz der tollen Leistungen von Dominik Abeltshauser, Dominik Joekel und Nico von Horst war es heute für mich ein Sieg durch eine herausragende Mannschaftsleistung. Wir haben wieder bewiesen, dass wir jedes Team in der Liga schlagen können, wenn wir als Einheit auftreten und mit Selbstbewusstsein an das Spiel herangehen, so der Mainburger Coach „Tuce“ Hadzidulbic. Für Abteilungsleiter und Interimshallensprecher, Markus Ernstberger, war es sogar das beste Spiel einer Mainburger Mannschaft seit vielen Jahren. Jetzt heißt es diese Einstellung im schweren Auswärtsspiel am nächsten Samstag in Rothenburg o.d. Tauber wieder abzurufen um den Aufwärtstrend fortsetzen zu können.

Aufstellung / Tore: Hannes Möser, Nico von Horst (beide Tor), Florian Möser, Dominik Joekel (6), Lukas Schmargendorf, Christoph Würfl (1), Boris Covic (4), Marius May (3), Max Heim, Christian Köpp (3), Jan Klaus (1), Ludwig Kallmünzer (3), Moritz Berndl (2) und Dominik Abeltshauser (14/5)

 

Die Mainburger Handballdamen setzten ihren Siegeszug fort. Sie behielten nach wechselvollem Spiel gegen den Tabellendritten aus Freising letztendlich deutlich mit 26:20 die Oberhand und befinden sich weiter auf Aufstiegskurs zurück in die BOL.

Einen Dämpfer hingegen mussten die Herren II gegen den direkten Verfolger aus Schrobenhausen hinnehmen. Bei einem Spiel das eigentlich keinen Sieger verdient hätte unterlagen sie unglücklich mit 22:23 und haben jetzt 2 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Pfaffenhofen. Mit dem gleichen unglücklichen Ergebnis unterlagen auch die Damen II gegen die HSG Freising / Neufahrn III, belegen aber trotz der Niederlage einen weiterhin sehr guten Platz 4 in der Tabelle. Viel Freude bereitete hingegen die männl. D-Jugend von Trainerin Nicole Kirsch die in Eichstätt mit 17:8 die Oberhand behielt.