Unter langanhaltendem Applaus bei der Mitgliederversammlung endete die Ära von Markus Ernstberger und Martin Möser als Abteilungsleiter der Mainburger Handballer. Unter den knapp 80 anwesenden Mitgliedern in der TSV Gaststätte fanden sich unter anderem die Ehrenmitglieder Peter Fischer und Thomas Brunner, Handball-Urgestein Hans Seidl und auch die Vorstandschaft des TSV, Ulrike Simon und Alexander Hauf, ein, um die „Vollblut Handballer“ würdig aus ihrem Amt zu verabschieden. Die frisch gewählten Nachfolger Marius May und Fabian Kuhns haben mit den Handballern große Ziele.
Aber alles der Reihe nach.
Zwei Jahre nach der letzten großen Mitgliederversammlung mit Neuwahlen fanden sich die Handballer des TSV Mainburg erneut in der TSV Gaststätte ein. Jedoch standen dieses Jahr bei dem Führungsgespann bereits im Vorhinein die Zeichen auf Abschied und das nach über sechs erfolgreichen Jahren, in der sie die Handballabteilung zum Nr. 1 Sport der Stadt Mainburg geführt haben. „Mit regelmäßig über 300 Zuschauern bei Spielen der Herrenmannschaft in der Landesliga, dem Aufstieg der Damen von der Bezirksklasse in die Bezirksoberliga und mit einer jährlich ansteigenden Zahl an Jugendmannschaften können wir auf eine Gesamtsituation blicken, die es in der Form in Mainburg nicht gegeben hat“, resümierte Martin Möser in seiner Abschiedsrede. Markus Ernstberger fügte noch an, dass es jedoch im besten Interesse der Abteilung sei, dass nach dieser längeren Amtszeit ein neuer, frischer Wind herrsche. Im weiteren Verlauf wurde dann noch Horst Menschig, ebenfalls Zeit seines Lebens Teil der Mainburger Handballfamilie, als Trainer der Damenmannschaft verabschiedet. Menschig war über viele Jahre für die zweite Damenmannschaft und ebenfalls als Co-Trainer für das BOL-Team von Bertram Pfaller verantwortlich.
Emotionaler Abschied des Duos Möser/Ernstberger
Direkt im Anschluss fanden die Neuwahlen statt. Mit einstimmigen Ergebnissen wurden die neuen Abteilungsleiter Marius May und Fabian Kuhns gewählt. Die beiden aktuellen Kapitäne der ersten und zweiten Herrenmannschaft nahmen die Wahl an und wollten es sich nicht nehmen lassen, sich noch vor der eigentlichen Einstiegsrede bei ihren Vorgängern zu bedanken und diese in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden. Mit einigen sehr emotionalen Worten ließen die Beiden die Amtszeit von Martin Möser und Markus Ernstberger noch einmal Revue passieren und vor allem bei Martin Möser, dem man die Liebe zum Mainburger Handball wie kaum einem zweiten ansehen kann, war das ein oder andere Tränchen in den Augen nicht zu verbergen.
Viele große Ziele und eine breitere Aufstellung der Abteilungsverantwortlichen
Die neuen Abteilungsleiter zeigten gleich in ihrer Einstiegsrede, dass sie, zumindest was die Abteilungsführung angeht, neue Wege gehen wollen: Daher wird es in der Handballabteilung des TSV künftig keinen ersten und zweiten Vorstand mehr geben. Vielmehr sehen sich die zwei langjährigen Freunde aus E-Jugend Zeiten als gemeinsames Duo auf Augenhöhe. „Da wir beide noch aktiv Handball spielen und, auch während wir auf dem Feld stehen, trotzdem jederzeit für unsere Mitglieder und Sponsoren als Entscheidungsträger verfügbar sein wollen, haben wir uns gedacht, dass wir das am besten dadurch erreichen, wenn wir beide absolut gleichgestellt sind. Außerdem wollen wir damit auch nach außen kommunizieren, dass wir unsere Entscheidungen immer gemeinsam und auf Augenhöhe treffen.“, erklärt Neu-Vorstand Fabian Kuhns die neue Führungskonstellation. Sich wahrlich glücklich schätzen kann sich das Gespann May/Kuhns über den Verbleib von Jasmin Schmid in der Abteilungsleitung – die langjährige „Finanzministerin“ der Handballabteilung ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass der Handballsport auch finanziell zu jederzeit so gut funktioniert. Des Weiteren plant die neue Vorstandschaft, Spieler der Damen- und Herrenmannschaften, sowie die Trainer noch mehr in das Vereinsleben mit einzubeziehen: „Wir wollen das Gemeinschaftsgefühl, das den Handball in Mainburg so einzigartig macht, nutzen, um aktive Spieler in das Vereinsleben zu integrieren. Daher werden wir zukünftig wichtige Aufgaben wie Beispielsweise Jugendarbeit, Eventorganisation, Spielleitung oder auch die Finanzen auf deutlich mehr Personen im Verein verteilen. Viele Mitglieder kamen ganz von selbst auf uns zu und haben gefragt, wie sie uns zukünftig unterstützen können – das ist für uns natürlich großartig und so können wir bereits jetzt sagen, dass wir für fast alle Aufgaben einen eigenen Verantwortlichen gefunden haben.“, freut sich Neu-Abteilungsleiter Marius May über die großartige Unterstützung innerhalb seiner Mannschaft.
Mehr „Personal“ für die Jugendarbeit
In seiner Abschiedsrede beteuerte bereits Martin Möser nochmals, wie wichtig die Jugendmannschaften für den Verein sind und dass diese die Basis für ein hochklassiges sportliches Niveau im Erwachsenenbereich sind – und auch die neue Abteilungsführung hält an diesem Grundsatz fest. Bereits seit längerer Zeit leistet das Jugendleiter-Trio Höfter, Exner und Von Horst hervorragende Arbeit und die steigende Zahl der aktiven Spieler in den Junioren-Teams in den letzten Jahren bestätigt dies. „Wir wollen zukünftig noch aktiver auf handballinteressierte Kinder zugehen und die Zusammenarbeit mit den Schulen, zum Beispiel an Handball-Aktionstagen, noch weiter ausbauen.“, so Jugendleiter Nico von Horst über die gemeinsamen Ziele. Des Weiteren soll das Konzept „Erwachsene im Jugendtraining“ weiter ausgebaut werden, so sollen regelmäßig Spieler aus dem Landesligakader der Herren und dem BOL-Kader der Damen bei den Jugendmannschaften im Training anwesend sein und dem Nachwuchs wertvolle Tipps für ihr individuelles Positionsspiel geben. Um all die Visionen und Projekte umsetzen zu können, hat sich das Trio mit Ludwig Kallmünzer noch einen vierten Mann ins Boot geholt. Der junge Kreisläufer befindet sich aktuell auf dem Sprung von der „Zweiten“, in die erste Herrenmannschaft und soll mit seiner Begeisterung für den Handballsport in Mainburg seinen Teil zur „Nachwuchssuche“ beitragen.
Großes Lob von Peter Fischer und kleine Anekdoten zum Schluss
Zu guter Letzt lobte der ehemalige Abteilungsleiter Peter Fischer das scheidende Abteilungsleitergespann Ernstberger/Möser für ihre herausragende Arbeit in den vergangenen Jahren und vor allem für die Art und Weise, wie sie den Mainburger Handball vorleben. Dem neuen Abteilungsleiter Duo wünschte er viel Erfolg und gutes Gelingen in ihrer neuen Tätigkeit. Hanns Seidl rundete den Abend mit einer netten Handballanekdote aus dem Jahr 2002 ab. In dem Spielbericht des damaligen E-Jugend Trainers, waren die ersten Handballminuten seiner damaligen Schützlinge Marius May und Fabian Kuhns notiert worden. Nun, 18 Jahre später, bilden sie gemeinsam die Führung der Abteilung und sind voller Tatendrang die Zukunft des Mainburger Handballs erfolgreich zu gestalten.