Energieleistung gegen zähe Altenerdinger zahlt sich am Ende aus
Einer, in dieser Saison mehr als ungewohnten, Situation, standen die Landesliga-Handballer des TSV Mainburg nach dem Abpfiff gegen Tabellenschlusslicht Altenerding gegenüber, als man zum ersten Mal in dieser Spielzeit auswärts etwas zu feiern hatte. Nach einer starken kämpferischen Leistung über 60 Minuten stand am Ende ein knappes, aber verdientes 26:25 aus Sicht der Gäste auf der Anzeige.
Dass die TSV-Handballer auch in diesem Spiel wieder mit großen Personalsorgen zu kämpfen haben würden, war bereits bekannt, aber als dann allerdings einen Tag vor, bzw. am Spieltag auch noch beide „Möser-Jungs“ (Hannes und Florian) krankheitsbedingt absagen mussten, war allen klar, dass die Partie gegen das Tabellenschlusslicht aus Altenerding definitiv kein Spaziergang werden würde. Nichtsdestotrotz war die Stimmung im Team gut und man ging die Sache mit einer gewissen „Jetzt-Erst-Recht“-Mentalität an. Bereits im Abschlusstraining am Freitag war den Spielern um Kapitän Marius May eine gewisse Kampfeslust anzumerken und mit dieser ging man die Reise in Richtung Flughafen München an. Als die Altenerdinger kurzfristig die Spielstätte von der altbekannten Semptsporthalle in einen, kürzlich fertiggestellten, Neubau (Gerd-Vogt-Halle) verlegten, war das für die Mainburger Handballer bis zum Erscheinen an der Spielstätte nur von geringer Bedeutung – doch dann musste man feststellen, dass diese weder über eine Tribüne, noch über einen Kiosk oder ähnliches verfügte. Dafür wurde man aber kurzfristig informiert, dass in dieser Halle „absolutes Harzverbot“ gelte, eine Hiobsbotschaft für jeden technisch versierten Spieler. Unter normalen Umständen sollte diese Information mindestens eine Woche vor dem Spiel weitergegeben werden, um das Training unter diesen, für Handballer mehr als erschwerenden Umständen, anpassen zu können. Die Altenerdinger selbst wurden aber über die fehlende Verfügbarkeit ihrer „normalen“ Spielstätte auch erst kurzfristig informiert, weshalb die Ausgangslage für beide Seiten gleich war. So starteten die Mainburger, unter der Leitung von Interimstrainer Patrick Nijhof in die Partie und Max Heim übernahm auf dem Spielfeld die Position des Leitwolfes und Strippenziehers, in welcher er bereits in den letzten Wochen immer mehr aufzublühen schien. Bereits ab Minute Eins war klar, dass dieses Spiel für die Mainburger eine wahre Abwehrschlacht werden würde, da die Altenerdinger sofort mit dem taktischen Mittel des siebten Feldspielers starteten und dies auch über fast die komplette Spielzeit so beibehalten sollten. Die „Überraschung“ des Gastgebers war aus deren Sicht auch voll und ganz geglückt, hatten die TSV-Mannen um Abwehrriese Lukas Schmargendorf in der ersten Hälfte doch größere Probleme, sich auf diese unkonventionelle Angriffsvariante einzustellen. Immer wieder schafften es die „Altenerdinger Biber“, die Abwehr der Gäste auseinanderzuziehen und vor allem deren Linkshänder auf Rückraumrechts, Christian Loris, wurde immer wieder gekonnt in Szene gesetzt. So liefen die Niederbayern ihrem Tabellennachbarn fast die komplette erste Halbzeit hinterher und konnte in der Abwehr nie richtig Fuß fassen. Kurz vor dem Pausenpfiff sah man sich durch drei schnelle Treffer sogar einem Vier-Tore-Rückstand gegenüberstehen. Die Halbzeitpause nutzte Mainburg dann, um sich taktisch mit der Situation besser zurechtzufinden und dort waren es vor allem Trainer Nijhof, Max Heim und Marius May, die deutliche Worte für die, über die gesamte erste Hälfte, schwache Leistung finden konnten. Heim appellierte an den schmerzlich vermissten Kampfgeist seiner Spieler und forderte, dass man die gesparte Energie aus den ersten 30 Minuten nun für die Aufholjagd nutzen müsse. Und die klaren Ansagen sollte Wirkung auf die, etwas müde wirkende, Truppe zeigen: Die Mainburger nutzten nun plötzlich von Anpfiff an die schwache Rückwärtsbewegung des Gastgebers und aus leichten Ballgewinnen in der Abwehr konnte man ein ums andere Mal Tore aus der eigenen Hälfte erzielen, vor allem Torhüter Nico von Horst bewies größtenteils Treffsicherheit über das gesamte Spielfeld. Die Abwehr stand nun auch kompakter, da man, wie von May in der Halbzeit angesprochen, den Fokus vom ballfernen, zweiten Kreisläufer nahm und sich mehr auf die Spieler in Ballbesitz konzentrierte. In Minute 43 gelang dann der vielumjubelte Ausgleich, ehe man zwei Minuten später zum ersten Mal in dieser Partie sogar in Führung gehen konnte. Vor allem Lukas Schmargendorf war im Angriff nur schwer zu stoppen und nutzte die, der Manndeckung auf Moritz Berndl geschuldeten, Lücken immer wieder für einfache Tore aus dem Eins-gegen-Eins. Die restliche Spielzeit war an Spannung kaum zu übertreffen, da man sich mit den Gästen ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen lieferte, welches schlussendlich dann aber zu Gunsten der Mainburger entschieden wurde. Besonders erfreut war Interimstrainer Nijhof über die kämpferische Leistung, die seine Jungs in der zweiten Halbzeit in der Abwehr an den Tag legten, trotzdem hätte man es sich in diesem Spiel auch deutlich einfacher machen können, so der ehemalige Damencoach über seinen Gastauftritt bei den Landesliga-Herren. Die nächste Partie findet am 19.2. vor heimischem Publikum statt. Die Tore für Mainburg erzielten: Dominik Joekel (2/2), Lukas Schmargendorf (5), Alexander Rieder (1), Henry Claussen (3), Marius May (4), Lois-Nicolai v. Horst (3), Maximilian Heim (4), Ludwig Kallmünzer (2), Moritz Berndl (2).