Emotionaler Abschied von Kapitän Marius May, Lukas Schmargendorf und Trainer Jan Klaus
Im letzten Heimspiel der Mainburger Handballer gegen den Tabellennachbarn Altenerding ging es aus sportlicher Perspektive um die goldene Ananas.
Im gesicherten Tabellenmittelfeld bot sich Chefcoach Jan Klaus die Möglichkeit, den beiden Youngsters Michael Pieleund Sebastian Rauscher viele Einsatzminuten zu geben und ordentlich zu rotieren. Dieses Vertrauen zahlten beide mit einer sehr starken Leistung zurück. Zu Beginn der Partie klappte zunächst nicht alles so, wie sich die Mainburger das vorgestellt hatten. Nervöses und hektisches Angriffsspiel führte dazu, dass die TSV-ler schnell mit 0:5 ins Hintertreffen gerieten. Trainer Jan Klaus behielt allerdings die Ruhe und nutzte eine Auszeit dazu, seine Männer auf ihre Stärken zu besinnen. Anschließend konnten sich die Hallertauer wieder besser auf das Spiel konzentrieren und bis zur Halbzeitpause ein Unentschieden herstellen. Im Laufe der zweiten Hälfte präsentierten sich die Gastgeber lange Zeit als das bessere Team. Mit Übersicht leitete Max Heim die Geschicke der Mainburger, brachte seine Mitspieler zu guten Chancen und traf zudem insgesamt sieben Mal selbst ins gegnerische Tor. Kurz vor Schluss konnte sich der TSV bis auf drei Tore absetzten, allerdings schaffte man es in einer aufgeregten Schlussphase nicht, den Vorsprung über die Zeit zu retten und musste sich letztendlich mit einem gerechten 32:32 Unentschieden zufrieden geben.
„Unser Ziel war es, die Saison mit einem positiven Ergebnis ohne Verletzungen zu beenden und unseren Fans nochmal ein gutes Handballspiel zu präsentieren. Ich möchte mich bei allen Jungs für die Zusammenarbeit und die tolle Zeit bedanken.“, so der scheidende Trainer, der sich nach langwierigerVerletzung voraussichtlich kommende Saison wieder das Spielertrikot des TSV Mainburg überstreifen wird.
Aus Mainburger Perspektive war das Ergebnis dieses Spiels schon vorab lediglich eine Randnotiz. Vielmehr lag der Fokus auf dem Abschiedsspiel zweier langjähriger Fixpunkte der ersten Herrenmannschaft. So verlassen zum Ende der Saison mit Kapitän Marius May und Abwehrchef Lukas Schmargendorf zwei wahre Identifikationsfiguren das Mainburger Parkett. Für die TSV Handballer ein herber Verlust, denn immerhin waren Marius seit 2009 sowie Lukas seit 2011 wesentliche Säulen der goldenen Mainburger Generation. In dieser Zeit konnten sie gemeinsam zahlreiche Erfolge, wie den Aufstieg in die Landesliga im Jahr 2017, feiern. Aufgrund ihrer körperlichen Statur lehrten sie vor allem in der Abwehr einigen Gegnern das Fürchten. Ausgezeichnet hat beide neben den sportlichen Fähigkeiten jedoch vor allem eines: ihre Verlässlichkeit. Denn in all den Jahren ist festzuhalten, dass sie kaum ein Spiel verpasst haben, sofern sie keine exotischen Sportarten ausprobiert haben oder recht früh von den Schiedsrichtern für ihr beherztes Eingreifen zum Zuschauen gezwungen wurden. Vielmehr als der sportliche Verlust schmerzt jedoch die Lücke, die sowohl Lukas als auch Marius im Team und im Verein hinterlassen werden. Für viele damals junge und jetzt etablierte Spieler waren sie Vorbilder in sowohl sportlicher als auch charakterlicher Hinsicht. Aus diesen Vorbildern wurden wahre Freunde. Mit ihrem Humor und ihrer Präsenz in der Kabine, auf dem Spielfeld, bei Teamevents und Abschlussfahrten sind beide mitverantwortlich für den heutigen Zusammenhalt im Team und im Verein.
Hinsichtlich ihres Abschieds nach über 4000 Tagen (Lukas) respektive 5000 Tagen (Marius) im Mainburger Trikot, blickt Abteilungsleiter und Mannschaftskamerad Fabian Kuhns mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Zeit zurück. „Natürlich ist es sehr schade nicht mehr regelmäßig mit Lukas und Marius in der Kabine zu sitzen und gemeinsam den Sport auszuleben, den wir alle so lieben. Wir haben gemeinsam viele schöne Momente erleben dürfen und den Handball in Mainburg zu einer wahren großen Familie geformt. Dass Lukas künftig mehr Zeit mit seiner Familie verbringen und Marius nochmal sportlich in der Bayernliga angreifen möchte, verstehe ich persönlich und wir als Mannschaft nur zu gut. Daher möchte ich ihnen alles Gute für die Zukunft wünschen,“ so Fabian Kuhns. Es ist auf jeden Fall kein Abschied auf ewig, wie Hannes Möser und Christoph Würfl in emotionalen Ansprachen nach dem Spie betonten. „Wir freuen uns schon auf die Besuche der beiden in der Halle und Marius bleibt uns ja als Abteilungsleiter sowieso erhalten. Der Abschied aus sportlicher Sicht bedeutet keineswegs, dass sich unsere Wege trennen werden,“ so Hannes Möser im Anschluss an die emotionale Verabschiedung.
Nun steht erst einmal für alle die verdiente Sommerpause an. Ab Herbst fliegt dann der Ball wieder zur gewohnten Zeit in der „Hölle Hallertau“.
Aufstellung/Tore: Michael Piele, Hannes Möser (beide Tor), Dominik Joekel (1), Michael Fischbäck (4), Marius May (3), Sebastian Rauscher (2), Lukas Schmargendorf (7/2), Fabian Kuhns (3), Max Heim (7), Maximilian Seitz, Christoph Würfl, Johannes Ettenhuber (1), Michael Zwick (1) und Julian Kuhns (3)