27:27 gegen die Drittligareserve des TV Erlangen-Bruck
„Zweite“ gewinnt gegen den bisher verlustpunktfreien MTV Pfaffenhofen II
Es war wieder einmal nichts für schwache Nerven, was die Handballer des TSV Mainburg in Ihrer „Hölle Hallertau“ dem eigenen Anhang geboten haben. Sahen die erneut zahlreich erschienenen Zuschauer anfangs ein ausgeglichenes Spiel, verloren die Hausherren bis zur Pause und erst recht in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel völlig den Zugriff auf die Partie. Und zum Schluss gab es leider wieder einmal große Diskussionen um eine fatale Schiedsrichterentscheidung der ansonsten einwandfrei leitenden Unparteiischen aus Herzogenaurach und Cham.
Der Beginn der Partie verlief relativ ausgeglichen, der heimische TSV gestaltete das Ergebnis nach 10 Minuten beim 3:3 (Tore durch Lukas Schmargendorf und zweimal Jan Klaus) ausgeglichen. Die Abwehr stand recht sicher und Hannes Möser im Tor konnte sich wiederholt auszeichnen. Folgerichtig erkämpften die Hausherren beim 7:5 ein zwei-Tore Vorsprung (17. Minute).
Doch irgendwie war spürbar, dass die Angriffe plötzlich nicht mehr so zielstrebig vorgetragen wurden und die Abwehr die eine oder andere Lücke offenbarte. In der Folge konnte der Gast aus Franken ausgleichen und selbst nach 24 Minuten erstmals beim 8:10 mit 2 Toren in Führung zu gehen. Nur zwei Minuten später waren es drei Tore (9:12), dieser Rückstand hielt sich konstant bis zur Pause (11:14).
Die Zuschauer hofften nach Wiederbeginn auf ein Dagegenhalten des TSV. Doch mit welchen Worten Trainer „Tuce“ Hadzidulbic in der Kabine seine Mannschaft eistellen wollte, sie verpufften scheinbar ungehört!
Innerhalb von nicht einmal 5 Minuten hatten sich die Gäste beim 13:19 einen aus ihrer Sicht komfortablen 6-Tore Vorspruch herausgeworfen. Das veranlasste Hadzidulbic, schon in der 35. Minute eine Auszeit zu nehmen, um sein Team noch einmal neu einzustellen. Und es half! In der 40. Minute waren die Hallertauer beim 18:20 nach Toren von dreimal Boris Covic und Jan Klaus (2) wieder auf Schlagdistanz. Jetzt stand endlich der TSV Mainburg auf der Platte, den die Anhänger sehen wollen. In der Abwehr wurden Bälle erkämpft und Angriffe konzentriert abgeschlossen. Nach genau 50 Minuten konnte Dominik Abeltshauser für die Mainburger erstmals seit langer Zeit wieder ausgleichen (24:24).
Jetzt sah sich der Gästecoach gezwungen, seine Auszeit zu nehmen. Zwar konnten die Gastgeber in Führung gehen (Tor durch Jan Klaus), doch bis zum 27:26 kurz vor Ende war das Spiel völlig ausgeglichen.
Und bei diesem Spielstand nun wurden leider 3 Sekunden vor dem Abpfiff die bis dahin prima leitenden Schiedsrichter zu unglücklichen Hauptdarstellern. Den vermeintlich letzten Angriff schlossen die Hausherren leider mit einem eigentlich unnötigen Wurf zu früh ab. Dominik Abeltshauser blockte fair den Abwurf des Erlanger Keepers, doch einer der beiden Unparteiischen wollte dabei ein Foul gesehen haben. In der Konsequenz gab es die rote Karte für den Mainburger und einen 7m Strafwurf für die Gäste, der zum völlig unberechtigten 27:27 Endstand führte. Lange nach Schlusspfiff gestand selbst der Erlanger Trainer den Fehler der Schiedsrichter ein. Diese entschuldigten sich daraufhin für ihren Fehler bei den Gastgebern. Eine wirklich sportlich große Geste, doch leider war zu dem Zeitpunkt der Punktverlust irreparabel.
„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. 6 Tore Rückstand aufgeholt, das machst du in dieser Liga nicht eben mal so ohne weiteres“, äußert ein mit der Leistung seiner Mannschaft, -allerdings nur in den ersten und letzten 20 Minuten- nicht aber mit dem Ergebnis zufriedener „Tuce“ Hadzidulbic. Am kommenden Samstag muss man beim Tabellendritten, dem HSG Lauf/Heroldsberg antreten, eine sehr schwere Aufgabe für den TSV Mainburg.
Aufstellung/Tore: Hannes Möser, Marek Slouf (beide Tor), Florian Möser, Dominik Joekel, Lukas Schmargendorf (3), Christoph Würfl, Boris Covic (5), Alex Rieder, Michael Fischbäck, Daniel Mannel (2), Jan Klaus (9), Ludwig Kallmünzer, Thomas Voves (3/2) und Dominik Abeltshauser (5)
Die zweite Herrenmannschaft des TSV Mainburg hatte den bis dahin verlustpunktfreien MTV Pfaffenhofen zu Gast. Nach anfänglichen Vorteilen der Hausherren entwickelte sich über 60 Minuten ein völlig ausgeglichenes und sehr ansehnliches Spiel mit dem besseren und verdienten Ende für den heimischen TSV. „Matchwinner“ beim 25:24 Erfolg waren dabei die Brüder Kuhns mit 9 (Fabian) bzw. 7 Toren (Julian). Mit diesem Ergebnis konnte die Mannschaft von Trainer Volker Joekel den Gast von Tabellenplatz 2 verdrängen.
Aufstellung/Tore: Nico von Horst, Thomas Kiel, Patrick Scholz (Tor), Fabian Kuhns (9/4), Mathias Bolling (2), Daniel Rank, Dominik Seitz, Christoph Rieder, Julian Kuhns (7), Ludwig Kallmünzer, Daniel Joekel (2), Lukas Sentjurc (1), Alexander Brikmann (4)