Die Handballer des TSV Mainburg trennen sich mit sofortiger Wirkung vom Cheftrainer der Herrenmannschaft, Holger Mundry. Dies teilte die Vorstandschaft bereits am Dienstag dem Team um Kapitän Christoph Würfl mit. Auch der Nachfolger wurde bereits vorgestellt: Der ehemalige Kapitän und langjährige Leistungsträger auf der Mitteposition, Tobias Spenger, übernimmt das Ruder bis Saisonende.
Mundry kam mit großen Ambitionen
Knapp 1,5 Jahre nach Antritt ist nun Schluss für Holger Mundry, der die Nachricht, dass es für ihn in Mainburg nicht weitergehen würde, am vergangenen Montag erhalten hatte. Mundry, der damals mit großen Ambitionen in die Hopfenstadt kam, wollte dem Mainburger Spiel seinen Stempel aufdrücken und versuchte von Beginn an, seine, in Freising sehr erfolgreiche, Spielweise zu etablieren. Er musste aber bereits in den ersten Monaten feststellen, dass sich die Kaderstärke und das Spielerrepertoire nicht so einfach mit seinen Ideen vereinbaren ließen, da man zur neuen Saison viele langjährige Leistungsträger in den Ruhestand verabschieden musste.
Handball nach „Mainburger Art“ schwer umzusetzen
Mundry wollte von Anfang an mit neuen Ideen und einem deutlich geschwindigkeitsorientierteren, modernen Handball das umsetzen, was Jahrelang der Erfolgsbringer in seiner alten Wirkungsstätte war. Mehr und mehr wurde sichtbar, dass das „einfach nicht zu dem passt, wie wir in Mainburg Handball spielen“, so Vorstand Marius May über die Hürden, die sich in der Zusammenarbeit anbahnten. „Holger hatte mit einem anderen Kader gerechnet und die Enttäuschung, dass seine Pläne nicht umsetzbar waren, konnte man in den vielen Gesprächen deutlich erkennen.“, ergänzt Fabian Kuhns. So versuchte man über viele Monate, gemeinsam das „Ruder rumzureißen“, was auch phasenweise funktionierte. „Beide Seiten waren bemüht, das Beste aus der Situation zu machen, aber wir mussten nun nach 1,5 Jahren feststellen, dass unsere Vorstellungen einfach zu verschieden sind.“, so May weiter. Man hätte gerade die großartige Situation, viele junge Talente im Kader zu haben, die nun schnellstmöglich in die Mannschaft integriert werden müssten und da sehe man Mundry nicht in der Rolle, dies entsprechend der Vereinsmentalität umzusetzen, hieß es weiter von der Abteilungsführung.
Tobias Spenger übernimmt und will „back to the roots”
Tobias Spenger ist eine Personalie, die jeder Mainburger Handballinteressierte aus den vielen erfolgreichen Landesliga-Saisons noch in bester Erinnerung hatte. Er warjJahrelang der Strippenzieher auf der Mitteposition und maßgeblich für den Erfolg des Mainburger Herrenhandballs verantwortlich. Spenger soll das erreichen, was Mundry in den vergangenen anderthalb Spielzeiten nicht etablieren konnte: Den Handball nach „Mainburger Art“ wieder zu etablieren, dessen Ausgangsbasis eine disziplinierte und vor allem harte Abwehrarbeit ist. Vorne soll die Last auf mehr Schultern verteilt werden, vor allem auf denen, die die Zukunft der Herrenmannschaft darstellen: Nachwuchsspieler wie Leon Höfter, Paul Hofbauer und Konstantin Daser, allesamt gerade 17 Jahre alt, sollen unter Spenger zu Leistungsträgern im Team werden. „Es sind viele kleine Stellschrauben, an denen ich drehen möchte und ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten fünf Monaten gemeinsam viel bewegen können.“, so der neue Chefcoach, dem man die Vorfreude sichtlich ansehen konnte. Für die Mainburger Führungsriege ist Spenger ein absoluter Glücksgriff: „Tobi verkörpert genau das, was uns über viele Jahre so erfolgreich hat Handball spielen lassen, er hat einen hervorragenden Draht zu allen Spielern, kennt die Abläufe und weiß vor allem, auf was es uns ankommt. Wir freuen uns auf eine tolle gemeinsame Zeit und hoffen, dass wir schon in den nächsten Wochen die ersten positiven Veränderungen feststellen können. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle noch an Holger, er hatte stets ein offenes Ohr für unsere Vorschläge, hat sich für die Mannschaft aufgeopfert und in seiner Amtszeit alles zum Wohle des Teams getan.“, so Fabian Kuhns, der sich mit May das Amt des Abteilungsleiters teilt.