Aufatmen bei den Mainburger Handballern: Ersatz-Spielstätte gefunden

Markt Nandlstadt unterstützt TSV-Handballer während der Umbauphase der MS-Turnhalle

Nach Monaten des Bangens um die Zukunft der Handballabteilung des TSV Mainburg kam am vergangenen Montag die erlösende Nachricht aus Nandlstadt: Man kann die dort vorhandene Dreifachturnhalle für die kommende Heimspielsaison nutzen, wodurch die im Raum stehende Abmeldung der Handballer vom Spielbetrieb 2025/26 nun endlich vom Tisch ist. „Die letzten Monate waren für uns als Abteilungsleiter der absolute Horror und wir waren an einem Punkt, wo wir nicht mehr wussten, ob wir nächstes Jahr überhaupt noch aktiv am Spielbetrieb der Handballsaison 2025/26 teilnehmen können, was auf kurz oder lang das Aus unserer Abteilung bedeutet hätte.“, so Marius May, einer der beiden Vorstände der Mainburger Handballabteilung. Hintergrund war die anstehende Sanierung der Hallertauer Mittelschulturnhalle und das damit einhergehende Fehlen einer, für den Spielbetrieb benötigten, Dreifachturnhalle in der Hopfenstadt. Die Instandsetzung der in die Jahre gekommenen Sportstätte sei bitter nötig, allerdings hätte man bereits in der frühen Planungsphase darauf hingewiesen, dass der alternativlose Entfall der einzigen „handball-geeigneten“ Halle ein großes Problem für die immer weiterwachsende Abteilung des TSV darstellen würde. Frühzeitig (bereits 2023) hatten sich May und Kuhns mit Nachbarvereinen, Hallenbetreibern und Gemeinden in Verbindung gesetzt und nach freien Hallenkapazitäten, zumindest für die Heimspiele, gefragt, jedoch war die Antwort immer die gleiche: man hätte selbst schon zu wenig Zeiten und die Hallen seien mehr als ausgelastet. Diese Information hatte man auch bereits vor zwei Jahren an die Stadtverwaltung weitergegeben und gebeten, die Handballer bei der Planung der Interims-Halle, die während der Sanierung als Ersatz für den Schulsport aufgestellt wurde, zu berücksichtigen. „Das wurde leider aus Kosten- und Flächengründen erstmal abgelehnt und sollte intern nochmal geprüft werden.“, so Fabian Kuhns, der bei vielen Gesprächen mit der Stadtverwaltung, dem Planungsbüro und dem TSV mit dabei war. Die finale Hiobsbotschaft kam dann dieses Jahr im Frühjahr, als die beiden Abteilungsleiter die Info erhielten, dass die Interimshalle bereits mit einer Fläche von 30x15m (also für kaum eine Ballsportart geeignet) in Auftrag gegeben war. „Wir waren verzweifelt, weil wir wussten, dass wir keine Alternative mehr haben.“, so May weiter und spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde auch Bürgermeister Helmut Fichtner bewusst, was für Konsequenzen das für die Handballer haben würde und versuchte mit einem offiziellen Brief an alle Markt- und Stadtverwaltungen im Umkreis um Hallenkapazitäten zu werben, mit dem gleichen „Erfolg“ wie die TSVHandballer selbst: Keine einzige Halle war frei. Nandlstadt „erlöst“ die Handballer: „Wir wussten irgendwann nicht mehr, wie wir weitermachen sollten und kamen schon auf die Idee, selbst, mit Hilfe von Spenden und Sponsoren, eine Interimshalle aufzubauen, ein Mammutprojekt für so eine kleine Abteilung wie uns und finanziell und logistisch fast nicht umsetzbar.“, so May weiter. „Dann hab ich mir gedacht, ich rufe nochmal beim TSV Nandlstadt an und erkläre der Vorstandschaft unsere Notsituation und die Unterstützung vom 2. Vorstand Andi Irl und seinen Kollegen war großartig.“. Sofort wurde der Kontakt zur Marktverwaltung hergestellt und die verfügbaren Kapazitäten nochmal überprüft, Bürgermeister Gerhard Betz und Stefan Kleinwegener, verantwortlich für die Liegenschaften, gingen aktiv auf die Vereine zu, die aktuell Zeiten in der Dreifachturnhalle hatten und baten um Unterstützung. Man hätte mit allem gerechnet, aber nicht mit so viel Einsatz und Engagement von Personen, die mit dem TSV Mainburg in keinerlei Verbindung stehen, ergänzt Fabian Kuhns. Nachdem in Nandlstadt dann sogar zwei ortsansässige Vereine für die Heimspieltage der Handballer komplett auf ihre Kapazitäten verzichtet hatten, kam am vergangenen Montag die finale Zusage: Alle Heimspiele der Saison 2025/26 können in Nandlstadt abgehalten werden. „Uns fällt ein riesiger Stein vom Herzen und wir sind nach wie vor sprachlos von der überwältigenden Unterstützung aus Nandlstadt. Die letzten Monate hatten wir wirklich Zweifel, wie weit man bei uns noch von einem „Ehrenamt“ sprechen kann – wir waren an einer Belastungsgrenze angekommen, die sich langsam auch auf das eigene Privatleben ausgewirkt hatten. Umso schöner ist es dann, wenn man sieht, dass es doch noch Menschen, egal ob von Verein oder der Marktverwaltung, gibt, die ohne Eigennutzen und nur für das Wohl anderer ihre Hilfe anbieten. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmal bei den Nandlstädtern bedanken. Ohne sie würden wir nächstes Jahr wohl keine Handballabteilung mehr melden können.“, so die erleichterten Vorstände der Handballabteilung. Somit steht der neuen Handballsaison nichts im Weg und auch hinsichtlich Trainer- und Kadersituation stehen die TSVHandballer bereits intensiv in Verhandlungen.