Handballer mit Rückenwind nach Rothenburg

Nach dem Befreiungsschlag gegen Cham soll der Lauf fortgesetzt werden

Die Zuschauer trauten ihren Augen nicht, als sie am vergangenen Samstag nach dem Schlusspfiff in Richtung Anzeigentafel in der Hallertauer Mittelschulturnhalle blickten: Die Mainburger, zuletzt mit sieben Spielen ohne doppelten Punkteerfolg, deklassierten den Tabellenprimus aus Cham mit einem 17-Tore-Sieg vor heimischem Publikum. Das Team von Trainer Semir Hadzidulbic legte, im Vergleich zu den Partien davor, eine 180-Grad-Wendung hin, die ihrer Erklärung bedarf. Bereits vor Spielbeginn war die Körpersprache des Landesligateams aus der Hallertau eine ganz andere, als noch in den Spielen zuvor: Selbstbewusst, fokussiert und mit einem gesunden Maß an Angriffslust trat das Team einer Chamer Mannschaft entgegen, die bereits zum Halbzeitpfiff am liebsten wieder den Bus nach Hause genommen hätte. „Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns in der Woche zuvor vorgenommen hatten – die vielen kleinen Unstimmigkeiten, die uns in der Vergangenheit so schwer zu schaffen gemacht hatten, haben wir allesamt abgestellt und endlich wieder „Handball nach Mainburger Art“ gespielt.“, damit spielt Hadzidulbic vor allem auf eines an: Knallharte Abwehrarbeit, die dem Gegner die Lust am Handballspiel nimmt – und der Plan ging vollends auf. Der ASV Cham wusste nicht, wie ihm geschah und musste für jedes Tor gegen die bombenstarke Abwehr der Mainburger sprichwörtlich „da hin gehen, wo es weh tut“.

Seinen nicht unerheblichen Teil zum Erfolg trug ebenfalls die Rückkehr von Rückraumshooter Jan Klaus und der Einsatz von Neuzugang Christian Köpp bei. Klaus, der sein erstes Spiel im Mainburger Trikot seit fast einem Jahr machte, wurde zwar nur sporadisch eingesetzt, aber die bloße Anwesenheit des Zwei-Meter-Mannes gab der Mannschaft ein großes Maß an der, lang vermissten, Sicherheit zurück – allerdings steht hinter seinem nächsten Einsatz schon wieder ein großes Fragezeichen, da die Probleme mit seinem Knie wieder größer geworden sind. Und dass man mit Christian Köpp kurzfristig noch einen überragenden Mittemann dazu bekommen hat, tat sein Restliches zum genannten Spielverlauf bei.

Nun muss man in den Mainburger Lagern versuchen, die Euphorie aus der letzten Partie mit nach Rothenburg zu nehmen. Der Tabellennachbar aus der Tauberstadt war in der Hinrunde bereits zu Gast in der Hallertau und musste sich, nach einer lange Zeit ausgeglichenen Partie, am Ende mit 30:26 geschlagen geben – die Zeichen stehen also gut, dass sich die lange Reise in den Norden Bayerns für den TSV lohnt, Hadzidulbic warnt seine Schützlinge aber deutlich: „Das Spiel letzte Woche war überragend, aber wir dürfen keinesfalls glauben, dass die Partie in Rothenburg deswegen zum Selbstläufer wird, ganz im Gegenteil, wir hatten im Hinspiel durchaus Probleme mit der technisch starken Truppe.“ Abfahrt nach Rothenburg ist um 14:30 mit dem Fanbus an der Hallertauer Mittelschulturnhalle.

Damenteam und Herren II ebenfalls auswärts gefordert

Die „Bayernrundfahrt“ des TSV Mainburg setzt sich ebenfalls bei den Damen I, als auch bei den Herren II fort. Die Bezirksliga-Damenmannschaft von Trainer Bertram Pfaller spielt um 16:00 in Waldkraiburg, die Herren II fahren nach Rohrbach (18:00). Für beide Teams geht es weiterhin von Spiel zu Spiel um nichts weniger als den Aufstieg in die nächst höhere Liga. Auch die Jugendmannschaften sind in fremder Halle aktiv: Männl. B in Ismanning (14:00 Uhr), weibl. B in Meitiningen (16:15).