Mainburger Handballer verpassen Sensation 23:28 beim ASV Cham – überragende Mannschaftsleistung wird nicht belohnt  

Erschöpft und etwas enttäuscht, aber stolz auf das Geleistete – so gingen die Mainburger Landesliga-Herren am Samstag in Cham vom Platz. Nach einem unermüdlichen Kampf über 60 Minuten gegen den vermeintlichen Über-Gegner mussten sich die Jungs um Spielmacher Dominik Abeltshauser zum Schluss etwas zu deutlich geschlagen geben. Die Nähe zur benachbarten Handball-Hochburg im tschechischen Pilsen konnten die Gäste aus Mainburg am Kader des ASV deutlich erkennen: Gleich fünf Tschechen standen im Aufgebot des Bayernliga-Aspiranten, beim Anblick der großgewachsenen und technisch starken Spieler auf Seiten des Gastgebers war auf  Mainburger Seite sofort klar: Das wird heute eine Abwehrschlacht, die man gewinnen will. Und dementsprechend war die Körpersprache der Mainburger bereits vor Spielbeginn, man wollte die Punkte um jeden Preis mit nach Hause nehmen.

So entwickelte sich das Spiel in der ersten Halbzeit wie erwartet: Ein unermüdlich kämpfender Abwehrblock der Gäste, gegen stark aufspielende Chamer auf der anderen Seite. Vor allem Daniel Mannel hatte seinen über zwei Meter großen Gegenspieler zu jedem Zeitpunkt im Griff und konnte diesen fast komplett ausschalten. Auch das Angriffsspiel der Mainburger unter der Regie von Spielmacher Abeltshauser und seinen beiden Rückraum-Kollegen Mannel und Covic war dem Gastgeber zu keinem Zeitpunkt unterlegen, sodass man bis zum zweiten Drittel der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel auf höchstem Landesliga-Niveau beobachten konnte. Cham legte vor, Mainburg ließ sich nicht abwimmeln und so konnten sich die Jungs aus der Hopfenstadt ein ums andere Mal bis auf ein Tor herankämpfen – bis zum Ausgleich in der 18. Minute, als der Ausgleich viel und die vielen Mitgereisten Fans sich sicher waren, dass ihre Jungs jetzt die Führung übernehmen würden. Doch leider kam alles anders. Durch leichtfertige Ballverluste und unnötig liegen gelassene Großchancen (vier 7-Meter wurden allein in der ersten Halbzeit verworfen), sah man sich plötzlich mit vier Toren im Rückstand. Jedoch war selbst zu diesem Zeitpunkt kein Zweifel daran, dass Mainburg dieses Spiel nicht aufgeben würde.

„Die Jungs haben füreinander gekämpft als gäbe es kein Morgen, ich wusste nicht, wen ich da auswechseln sollte, ohne den Lauf auszubremsen.“,  entschuldigt sich der für den beruflich fehlenden Chefcoach Hadzidulbic eingesprungene Marius  May für die geringen Spielzeiten, die er dem restlichen Team geben konnte. Eine kurze Erholungspause für Abeltshauser, ein paar Minuten für Covic in der Abwehr – sonst spielten die Mainburger fast das ganze Spiel mit der ersten Sechs durch. Und das funktionierte auch in der zweiten Halbzeit mehr als gut, als man sich wieder bis auf ein Unentschieden herankämpfen konnte. Die fehlende Sicherheit, vor allem bei den Strafwürfen, gab dem Mainburger Team Michael Fischbäck, der die Nerven behielt und trotz fehlendem Haftmittel (Harzverbot in der Halle), jeden seiner Siebenmeter verwandeln konnte.

Doch wie bereits in der ersten Halbzeit, war die Euphorie nach dem Ausgleich wohl auch in der zweiten Hälfte zu groß und so schlichen sich wieder viel zu einfache technische Fehler in das Spiel ein, wodurch man wieder deutlich in Rückstand geriet. Die Kräfte reichten schlussendlich nicht, um sich noch einmal gegen die dann umso stärker aufspielende Truppe aus Cham aufzubäumen und so musste man sich am Ende doch mit einem 23:28 geschlagen geben.

„Ohne die vielen Ballverluste und vergebenen Großchancen hätten wir die Punkte mit nach Hause genommen. Aber das Spiel war eine klare Kampfansage für die restliche Saison und ein klares Zeichen dafür, was die Mannschaft leisten kann. Im Rückspiel bei uns daheim und mit Harz ist ein Sieg drin!“, analysiert CO-Trainer Sigg Weingartner die Partie.

Nun arbeiten sich die Mainburger auf das erste Heimspiel der Saison hin. Dieses findet am Feiertag am Mittwoch, dem 03. Oktober statt. Da wollen die Handballer des TSV Mainburg die ersten Punkte sammeln.

Tore/davon Siebenmeter: Florian Möser (1), Schmargendorf Lukas (2), Boris Covic(4), Michael Fischbäck(5/5), Daniel Mannel (2), Dominik Abeltshauser(4), Tomas Voves(5)