Handball-Mädls beim Beachhandball Cup in Cavallino (Italien)

In den Osterferien von 02.04. – 06.04.2024 ging es für neun Jugendspielerinnen (U15) der Handballabteilung zum Beachhandball Cup nach Italien an die Adria. Veranstaltet wurde das Event von den ballfreunden.com bei denen sich 40 Mannschaften zu diesem Turnier angemeldet hatten. Auf insgesamt sechs extra dafür eingerichteten Beachhandball-Plätzen wurden in unterschiedlichen Altersklassen (U15, U17, U19) in Vor- und Rückrunde die Spiele ausgetragen.

Treffpunkt zur Anreise war am Dienstag 02.04. um 8 Uhr die TSV Turnhalle in Mainburg, wo sich die Mannschaft sowohl in den TSV Bus als auch in einen Privat-PKW aufteilten. Über die Tauernautobahn ging es schnell zum Mittagessen nach Villach und von dort weiter zum Camping Village Mediterraneo nach Cavallino. Nach etwa 9 Stunden Anreise und dem Check-In wurden drei Ferienwohnungen im Containerformat bezogen und eingerichtet.
Die neun Spielerinnen wurden in drei Kochgruppen aufgeteilt, sodass die erste Gruppe bereits nach der Anreise den Kochlöffel in die Hand nehmen musste und es zum Abendessen Spaghetti mit Tomatensauce gab. Anschließend ging man noch zur Eröffnungsfeier an die Poolanlage, jedoch war die gesamte Gruppe von der Anreise geschafft, sodass bald die Betten aufgesucht wurden.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück dann bereits um 10:30 Uhr in das erste Spiel gegen die HSG EppLa aus Hessen. Im Spielmodus 2 x 10 Minuten wurde viel gewechselt und ausprobiert. Auch die Regelkunde war sowohl für Betreuer und Spieler neu und musste erstmal erlernt und umgesetzt werden. Am gleichen Tag wurde noch gegen die Schweizer Mannschaft aus Arbon (Bodensee) und der HSG Wagrien (Schleswig-Holstein), welche jeweils zwei Jugendmannschaften stellten, gespielt.

Während den Spielpausen wurden die Freizeitmöglichkeiten am Meer genutzt oder teilweise trainiert. Im Beachhandball gilt eine etwas andere Regelkunde als im normalen Hallenbetrieb. Durch ein sogenanntes Threesixty-Tor kann man gleich zwei Tore auf der Anzeigentafel erspielen. Dabei muss die Spielerin beidbeinig abspringen und eine 360 Grad Drehung in der Luft mit Torabschluss durchführen. Ebenso kann durch einen Kempa-Trick ein Zweier erzielt werden. Neben diesen zwei Besonderheiten gibt es jedoch noch ein weiteres taktisches Mittel, um schnell und effektiv Tore zu erzielen. Im Beachhandball wird 4 gegen 4 gespielt. Dabei hat man in der Regel 3 Abwehr- oder Angriffsspieler und einen Torwart. Jedoch darf der Torwart im Spielfeld ohne Einschränkung mitspielen und Tore erzielen. Auch diese Tore werden als Zweier gewertet. Jedoch birgt dies die Gefahr von einem Empty-Goal, welches auch bspw. aus der Handball EM dieses Jahr bekannt geworden ist und gerne als taktisches Mittel genutzt wird. Im Hallensport wird dabei der Torhüter durch einen Feldspieler ersetzt, im Beachhandball spielt der Torwart mit und kann somit als Shooter der Mannschaft eingesetzt werden.

Am Abend des ersten Spieltags musste dann die zweite Kochgruppe das Abendessen vorbereiten und so wurde Gemüse geschnitten, Hähnchenfleisch und Tofu angebraten und ein Curry mit Reis gegessen.

Weiter ging es am nächsten Tag mit dem ersten Turnierspiel um 10:00 Uhr gegen die HSG Wagrien. Wagrien spielt mit seiner weiblichen C-Jugend in der Schleswig-Holstein Liga, vergleichbar mit der Bayernliga und so musste man sich den spielerisch überlegenen Mädls aus dem Norden weiter geschlagen geben. Auch die Punkte im zweiten Donnerstags-Spiel mussten an die gegnerische Mannschaft abgegeben werden. Allerdings konnte man bei den jungen Spielerinnen immer mehr Spielwitz und Spielideen erkennen und sowohl für Trainer Bertram Pfaller, Betreuerin Cosima Stuber als auch bei vielen Mädls war es das erste Beachhandball Turnier, sodass man nichts zu verlieren hatte.

Das dritte Spiel an diesem Tag konnte man jedoch gegen die Schweizer Mannschaft HC Arbon spektakulär für sich entscheiden und die ersten Beachpunkte einsammeln. Das Regelwerk zählt jede Halbzeit als einen Spielpunkt. Steht es nach einer Halbzeit unentschieden, so entscheidet hier das Golden Goal. Dieses Tor erzielten die Mainburgerinnen. In der zweiten Spielhälfte wurden die Schweizer stärker und konnten diese auf für sich gewinnen. Somit stand es 1:1 nach Spielzeitpunkten und nachdem es beim Beachen kein Unentschieden gibt, wird dies am Ende der regulären Spielzeit über ein Penalty-Werfen ausgetragen. Dabei muss der Ball vom Spieler zum eigenen Torhüter gepasst werden, der dann einen Steilpass auf das gegenüberliegende Tor an den Spieler zurückspielt. Der Ball darf dabei nicht den Boden berühren und der Spieler hat die Möglichkeit über den Threesixty-Trick gleich zwei Tore zu erzielen. Beim Penalty-Werfen hat jede Mannschaft 3x die Möglichkeit, das Spiel für sich zu entscheiden.

Die Mainburger starteten mit dem ersten Durchgang und konnten prompt zwei Tore über den oben genannten Trick erzielen. Arbon vergab die erste Chance gegen die Mainburger und so konnten im Gegenzug die siegesmotivierten Hallertauer den Vorsprung um ein weiteres Tor ausbauen. Das zweite Penalty von Arbon wurde mit einem Threesixty clever genutzt, sodass der Zwischenstand nach zwei Durchgängen 3:2 aus Sicht der Mainburger nicht spannender sein konnte. Im dritten Durchgang konnte wieder ein Steilpass passgenau gefangen und der Spielstand zum 4:2 erhöht werden, sodass Arbon nur über einen Zweier die Chance hatte, den Ausgleich zu erzielen. Hier behielt die Mainburger Torhüterin nerven und entschärfte den Wurf der Schweizerin, sodass die Mainburg am Ende das Penalty gewonnen und somit einen weiteren Spielpunkt zum 2:1 ergattern konnten. Die Freude im Team war großartig, sodass man direkt eine Erfrischung im noch relativ kalten Meer nahm.

Am Nachmittag hatte man spielfrei, sodass man die Zeit nutzte und einen Ausflug nach Venedig unternahm. Gegen 15 Uhr fuhr man mit den Autos zum Hafenparkplatz von Punta Sabbioni und wechselte dort auf die Fähre zur historischen Stadt Norditaliens. Nach etwa 2 Stunden Aufenthalt ging es wieder zurück, jedoch diesmal nicht an die Kochplatten, sondern zum Pizzaessen zwischen Hafen und Unterkunft und anschließend in die Ferienwohnungen.

Der letzte Spieltag stand an und man wusste, dass die Spiele gegen die Top 3 der Tabelle sicherlich schwer werden. Allerdings schlug man sich auch hier tapfer, musste jedoch alle Punkte den Gegnern überlassen, was der Stimmung aber nichts abtat. Bei strahlendem Sonnenschein, Meeresluft und guter Musik konnte man die letzten Stunden am Strand verbringen, ehe es dann für die dritte Kochtruppe nochmal zur Vorbereitung in die Küche ging. Hungrig wurden Wraps gegessen und im Anschluss die Abschlussparty besucht.

Am Samstag mussten noch die Ferienwohnungen gereinigt und die Koffer in die Autos verteilt werden, ehe es zurück nach Mainburg ging. Nach einer entspannten Rückfahrt und einem Zwischenstopp beim Nobelrestaurant McDonalds, konnte man die Hallertauer Heimatstadt um 17 Uhr erreichen.

Fazit: Sonne, Meer, Spaß! Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder…